Betriebsübergabe

Betriebsübergabe vorzeitig angehen – mit den Flair Hotels gemeinsam gestärkt in die Zukunft

Die Unternehmensnachfolge im Mittelstand ist eines der bedeutendsten Themen, um den Fortbestand des Betriebs langfristig zu sichern. Durch den demografischen Wandel unserer Gesellschaft stehen in den nächsten Jahren immer mehr Unternehmen vor der Geschäftsübergabe. Auch in den Flair Hotels, mit seinen 35 Mitgliedshotels in den schönsten Regionen Deutschlands und Österreichs zuhause, ist dieses Thema allgegenwärtig.

Immer mehr Betriebe stehen zur Übergabe bereit

Laut einer Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) werden allein bis 2025 über 842.000 Inhaber von mittelständischen Unternehmen ihr Geschäft aufgeben, davon wollen 61 % ihren Betrieb an einen Nachfolger übergeben. Dagegen befürchten 300.000 Geschäftsinhaber:innen, dass ihr Betrieb ohne Nachfolger geschlossen werden muss.

Arten der Übergabe

Auch bei der Art der Übergabe gibt es verschiedene Optionen: familieninterne Übergabe, externer Nachfolger oder Übergabe an einen internen Mitarbeiter. War in den vergangenen Jahren die Übergabe an ein Familienmitglied noch der absolute Favorit unter den Unternehmern, ist mittlerweile auch der Verkauf an einen externen Käufer immer häufiger der Fall. Laut KfW sind die veränderten Berufsvorstellungen der Kinder oder die Kinderlosigkeit der Unternehmer die Hauptgründe hierfür.Die Gastronomie- und Beherbergungsbranche sind zwei von vier Wirtschaftszweigen, in denen die meisten Betriebsübergaben in den nächsten Jahren anstehen. Die Zahl und Dringlichkeit der Übergaben steigen von Jahr zu Jahr.

Somit muss in der Frage zur Nachfolge des Unternehmens frühzeitig Klarheit geschaffen werden, um eine reibungslose Übergabe zu ermöglichen.

Die Nachfolge im Flair Hotel Landgasthof Roger ist mittlerweile geregelt

Portraitfoto von der jungen Hoteliere Nadja Roger

Junge Hoteliers: Nadja Roger

Claudia und Michael Roger, Inhaber des Flair Hotel Landgasthof Roger im baden-württembergischen Löwenstein-Hößlinsülz haben die Nachfolge ihres Betriebs bereits geregelt. Tochter Nadja macht gerade den Hotelmeister in Heidelberg und studiert dort parallel BWL. Anschließend planen sie eine schrittweise Übergabe im heimischen Betrieb. „Ein Hotel führen ist mehr als Reservierungen annehmen“, so Michael Roger. Daher sollen in der Übergangsphase zusammen mit den Eltern die Aufgaben des täglichen Hotelalltags angegangen werden. In zwei bis drei Jahren ist dann die endgültige Betriebsübergabe geplant. Nadja Roger übernimmt dann den Großteil der Verantwortung, Michael Roger zieht sich ab diesem Zeitpunkt langsam zurück. Ihm mache zwar der Umgang mit den Gästen nach wie vor großen Spaß, die Arbeit im Hintergrund habe ihn jedoch erschöpft.

Motivation bei Nadja Roger

Tochter Nadja hingegen ist noch hochmotiviert und voller Energie diese Aufgaben zu übernehmen und hat vor allem im Marketing durch ihre Ausbildung immer wieder neue Ideen. Dass sie den elterlichen Betrieb mal übernehmen sollte, war nicht von Anfang an klar. „Als Eigentümer des Betriebs hat man auch eine große Verantwortung, dessen muss man sich von vornherein bewusst sein“ so Michael Roger. Die Übernahme habe sich erst im Laufe der Zeit entwickelt, durch tägliche Einblicke ins Hotel oder frühere Besuche auf Fachmessen.

Die Übergabe im Flair Hotel Zum Schwarzen Reiter steht kurz vor dem Abschluss

Portraitfoto vom jungen Hotelier Martin Johannes Platzer

Junge Hoteliers: Martin Johannes Platzer

Das Flair Hotel Zum Schwarzen Reiter im bayerischen Horgau ist seit über 250 Jahren in Familienbesitz und dies wird auch in naher Zukunft so bleiben. Martin Johannes Platzer wird den Betrieb im März 2023 von seinen Eltern übernehmen. Die Planungen hierfür laufen bereits seit gut zwei Jahren, bei der auch ein Übergabemoderator und der Steuerberater involviert waren. Einer der wichtigsten Punkte sei dabei eine ehrliche und klare Kommunikation. „Wir versuchen, dass wir unsere Erwartungen, Wünsche und Sorgen miteinander teilen und darauf eingehen“, erzählt Martin Johannes Platzer.

Vorbereitungen von Martin Johannes Platzer

Dabei war nicht von Anfang an klar, dass er den elterlichen Betrieb mal übernehmen werde. Nach seiner Ausbildung zum Hotelfachmann und einem Auslandsjahr in Australien hat er sich für den weiteren Weg in der Hotellerie und Gastronomie entschieden. Der Gedanke, den traditionellen Familienbetrieb mit seiner langen Geschichte zu übernehmen, reifte dabei in den Folgejahren immer mehr heran.

Am digitalen Austausch speziell zur Betriebsübergabe nimmt er regelmäßig teil. Besonders hilfreich sei der Tausch von Informationen und Erfahrungen von bevorstehenden oder erfolgreichen Übergaben untereinander. „Der Dialog in der Flair Gemeinschaft ist ein sehr wertvolles Instrument, um sich auf das komplexe Thema einer Betriebsübergabe vorzubereiten“, lobt der kommende Inhaber vom Flair Hotel Zum Schwarzen Reiter.

Im Flair Hotel Werbetal war die Nachfolge „von Anfang an klar

Johannes Gerlach, Christian Gerlach

Junge Hoteliers: Johannes Gerlach und Vater Christian Gerlach

Im Waldecker Land am Edersee baut Christian Gerlach, Inhaber des Flair Hotel Werbetal, auf eine lange Tradition seines Hauses. Bereits seit 1866 bieten die Gerlachs Unterkünfte für ihre Gäste an. Über 150 Jahre später wurde aus dem ursprünglichen Stamm- und Gasthaus im Laufe der Zeit ein modernes Flair Hotel. Auch die Nachfolgegeneration steht mit Lisa und Johannes bereits in den Startlöchern. Johannes befindet sich aktuell noch in Ausbildung zum Hotelkaufmann in Hannover und absolviert zusätzlich ein Fernstudium zum Hotelbetriebswirt. Seine Schwester Lisa hat die Ausbildung zur Hotelfachfrau schon abgeschlossen. Sie hat auf AIDA Kreuzfahrten gearbeitet und war anschließend Restaurantleiterin. Nach Ausbruch der Corona-Pandemie kehrte sie in den elterlichen Betrieb zurück, um diesen in schwierigen Zeiten zu unterstützen. Aktuell macht sie eine weitere Ausbildung zur Köchin.

Tradition der Betriebsübergabe

Lisa Gerlach

Junge Hoteliers: Lisa Gerlach

Lisa wollte schon seit ihrer Kindheit den Betrieb übernehmen, bei ihrem Bruder Johannes entwickelte sich dieser Gedanke erst nach dem Abitur.

Die Übergabe an die beiden Geschwister ist in zwei Jahren geplant, wenn Christian Gerlach 65 Jahre alt wird. „Da bei uns im Betrieb immer mit 65 Jahren an die nächste Generation übergeben wurde, machen wir das auch diesmal so“, sagt er und lacht. Wichtig sei ihm aber, dass eine schrittweise Übergabe innerhalb der nächsten Jahre erfolgt. Aktuell wird noch über eine zusätzliche Beratung durch den DEHOGA Hessen nachgedacht. Da beide aber schon von klein auf im Betrieb integriert waren, wissen sie auch, was auf sie zukommt – in guten wie in schlechten Zeiten. Dies sei, laut Gerlach, ein enormer Vorteil gegenüber Quereinsteigern.

Er sei froh, dass der Betrieb mit dieser Historie weiter in Familienhand bleibe und könne ihn somit beruhigt übergeben, da familienintern ein gutes Verhältnis herrsche.

Das Flair Hotel & Restaurant Erck geht die Betriebsübergabe in Ruhe an

Alexander Erck

Junge Hoteliers: Alexander Erck

„So eine Betriebsübergabe in einem Familienunternehmen ist natürlich immer ein sensibler Prozess“, gibt Alexander Erck, Juniorchef des Flair Hotel & Restaurant Erck in Bad Schönborn, zu bedenken. „Es ist eben nicht nur eine Verhandlung zweier Parteien im Businessbereich, sondern auch ein Eltern-Kind-Thema“, führt er fort. Daher kann es bei der Übergabe neben unterschiedlichen Interessen auch schnell um zwischenmenschliche Themen gehen.

Familie Erck hat sich daher beim DEHOGA Baden-Württemberg Unterstützung geholt: Ein Nachfolgemoderator, welcher die Übergabe und die verschiedenen Interessen moderiert, und einen Existenzgründungsberater, der vor allem dem zukünftigen Inhaber bei der Betriebsbeleuchtung und der Erstellung eines Businessplans behilflich ist. „Der Moderator war nötig, da wir anfangs eine etwas ‚festgefahrene‘ Verhandlung hatten“, stellt Alexander Erck fest und ist dankbar einen kompetenten und besonnen Vermittler an seiner Seite zu haben.

Ungewissheit aufgrund der Situation

Er selbst hat sich schon sehr früh für den elterlichen Betrieb und die Branche an sich interessiert. Die Großmutter habe ihn zusätzlich mit kleinen Aufmerksamkeiten, wie etwa einer Kinderkochuniform, den Beruf „schmackhaft“ gemacht. Den Zeitpunkt für die Übergabe hält man sich aufgrund der wirtschaftlich unruhigen Situation noch etwas offen. Seit etwa zweieinhalb Jahren wird hierfür aktiv geplant, die Corona-Pandemie verlängerte den Prozess aber bis heute. „Die Übergabe soll schon zeitnah passieren, jedoch auch für mich als Nachfolger eine gewisse Sicherheit mit sich bringen“, erzählt er über den aktuellen Stand.

Flair Hotel Vier Jahreszeiten auch in der 5. Generation in Familienhand

Tanja Frank, Thomas Frank, Timo Frank - FH Vier Jahr

Junge Hoteliers : Timo Frank neben seinen Eltern Tanja und Thomas Frank

„Um ehrlich zu sein, hoffen wir nach wie vor sehr, dass unser Sohn den Betrieb später mal übernimmt“, erzählt Tanja Frank vom Flair Hotel Vier Jahreszeiten in Bad Urach. Sohn Timo wird wahrscheinlich das Hotel in naher Zukunft übernehmen, der genaue Zeitpunkt stehe aber noch nicht fest. Das Wirtschaftsabitur und die 1. Ausbildung zum Koch mit Zusatzqualifikation Küchen- und Servicemanagement sowie die 2. Ausbildung zum Hotelfachmann hat er bereits abgeschlossen. Bevor er allerdings den heimischen Betrieb übernimmt, will er erstmal etwas von der Welt sehen. Nach seiner Rückkehr werde er hauptsächlich die Küche übernehmen sowie auch Teile der Leitung des Hotels in Zusammenarbeit mit seinen Eltern, so der Plan von den Dreien. Als nächster Schritt ist dann die vollständige Übergabe an Timo geplant.

Schrittweise Übergabe

Die Eltern möchten aber nicht sofort aus dem Unternehmen aussteigen, sondern mit reduzierten Aufgaben weiter unterstützen. Voraussetzung hierfür ist laut Tanja Frank, dass das gute Verhältnis innerhalb der Familie auch im Arbeitsalltag besteht. Sollte es wiedererwartend dann doch nicht funktionieren, werden die Eltern sich ganz aus dem Betrieb rausnehmen und Platz für die Zukunft machen. Denn sie sehen es als ein sehr großes Geschenk an, wenn der eigene Sohn das Familienhotel (das über Generationen bestand hat) mit viel Herzblut und Leidenschaft weiterführen möchte. Für Tanja und Thomas ist dies nämlich nicht selbstverständlich, denn sie haben es leider selbst ganz anders erlebt. Dies wollen sie nicht wiederholen, sondern mit gutem Beispiel für eine reibungslose Übergabe innerhalb der Familie vorangehen.

Flair Hotels mit Unterstützung bei der Betriebsübergabe

Die Flair Hotels bieten allen Mitgliedern einen regelmäßigen digitalen Austausch an, um gemeinsam über wichtige Themen zu diskutieren. Auch das Thema „Betriebsübergabe“ ist immer wieder fester Bestandteil der Runde. Untereinander können die Hotels Ratschläge, Hilfestellungen oder Lösungsvorschläge weitergeben. Christian Gerlach vom Flair Hotel Werbetal findet den digitalen Austausch „hilfreich und informativ“ und „ist beruhigt, dass andere Hotels die gleichen Probleme haben, für die dann gemeinsam nach Lösungen gesucht werden.“

Stimmen von den Mitgliedern

Michael Roger vom Flair Hotel Landgasthof Roger stimmt dem zu, außerdem sei der Meinungsaustausch unter den Hotels sehr hilfreich in der heutigen Zeit. Tanja und Thomas Frank nehmen regelmäßig an den Online-Terminen teil. Sie sind begeistert von den Informationen, die sie allein nie mitbekommen würden. „Der Informations- und Erfahrungsaustausch unter den Hotels ist meiner Meinung nach ein großer Mehrwert des Netzwerks der Flair Hotels“, so Tanja Frank.

Wer ebenfalls Unterstützung bei der Betriebsübergabe benötigt und vom Informationsaustausch unter den Mitgliedern profitieren will, kann jederzeit Kontakt zu den Flair Hotels aufnehmen.

Pressekontakt

Flair Hotels e.V.

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